1. September 2007
Beim Lederkauf auf Schadstoffe achten
Kategorie: Kleidung
Lederbekleidung ist längst nicht so natürlich wie man annimmt. Die vermeintlichen "Naturprodukte" bestehen sogar bis zu 20 Prozent aus chemischen Substanzen. Nur die wenigsten Produkte sind schadstoffgeprüft. Die verwendeten Chemikalien gefährden Umwelt und Gesundheit.
Durch die Gerbung gelangen beispielsweise Chromsalze in das Leder. Sie reizen die Haut und können Allergien auslösen. Auch Farbstoffe sind gefährlich: Vor allem so genannte Azofarbstoffe können krebserregende Stoffe abspalten. Manche Schuhleder enthalten giftige Schwermetalle wie Blei oder Zink.
In Deutschland kommen einige der bedenklichen Stoffe zwar nicht mehr zum Einsatz, ein Großteil der Lederwaren wird aber im Ausland hergestellt. Damit die "zweite Haut" nicht zur Gesundheits- und Umweltfalle wird, empfiehlt der BUND, beim Kauf auf schadstoffgeprüfte und -verminderte Produkte zu achten.
Pflanzlich gefärbtes Leder und Ware mit einem Öko-Label wie "Öko-Tex Standard 116", "SG-schadstoffgeprüft" oder "Öko-Info für Leder" sind vorzuziehen. Hier weiß man zumindest, dass bestimmte Schadstoffe nicht oder nur in geringen Mengen enthalten sind. Ein konsequent ökologisch hergestelltes und schadstoffreies Produkt wird dadurch aber nicht garantiert.
Wer ungefährliche und umweltschonende Lederbekleidung erhalten möchte, sollte beim Kauf gezielt nach möglichen Schadstoffen und den Instituten, die sie getestet haben, fragen. Der BUND rät, sich vom Händler oder Hersteller schriftlich zusichern zu lassen, dass der Artikel keine bedenklichen Inhaltsstoffe aufweist. Wer den giftigen Farbstoffen aus dem Weg gehen will, greift am besten zu naturbraunen, ungefärbten Lederwaren.
Schadstoffe können allerdings auch bei der Lederpflege zugeführt werden. Darum rät der BUND von chemischen Reinigungsmitteln ab. Besser ist es, die Lederwaren mit natürlichen Wachsen oder Fetten zu pflegen. Und bei kleinen Flecken oder Abnutzungserscheinungen wirkt oft schon ein Radiergummi Wunder.
Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck freigegeben. Der BUND muss als Quelle erkennbar sein.
Stand: September 2007