INITIATIVE ZUR FÖRDERUNG DER SOESTER PFLANZEN- UND INSEKTENVIELFALT
eine Aktion von BUND, ABU und NABU in Soest
Um die heimische Artenvielfalt ist es schlecht bestellt: der dramatische Verlust der Insektenfauna ist nicht mehr zu bestreiten. Untrennbar damit verbunden ist der Verlust der artenreichen, heimischen Flora. Man will helfen, doch wie?
Mit der Aussaat bunter Blumenwiesen aus oftmals ortsfremdem Saatgut ist es leider nicht getan. Solche bunten Wildblumenmischungen enthalten häufig Saatgut von Arten, die nicht aus der Region stammen, was bedeutet, dass sie für unsere gebietsheimischen Insekten nicht geeignet sind. Rüssel und Körperbau sind nicht auf Blüten- und Kelchgröße angepasst, die Insekten verhungern auf den Blüten sitzend, weil sie den Nektar und Pollen nicht erreichen können.
Zusätzlich verfälschen die ortsfremden Blumen die heimische Flora und verändern sie. Stauden wie z.B. die Goldrute werden oft zu invasiven Gewächsen, die sich überall breit machen, ohne der heimischen Insektenwelt ein geeignetes Angebot an Nektar und Pollen zu bieten und verdrängen heimische Pflanzen. Die Honigbienen des Imkers kommen damit zurecht, für die zahlreichen Wildbienen, Kleinwespen und Schmetterlinge jedoch in der Regel nicht.
Regiosaatgut ist ein erster Schritt
Die Naturschutzverbände BUND, ABU und NABU in Soest haben deshalb eine "echte" Wildblumenmischung aus sog. Regiosaatgut zusammengestellt und konfektionieren lassen. Der wertvolle Saatinhalt dieser 3gr Tütchen eignet sich gut für Soest, ist auf unsere Bodenbeschaffenheit abgestimmt und soll überall dort ausgesät werden, wo im heimischen Garten ein Randstreifen oder eine Freifläche oder ein Rasenstück zur Verfügung steht. Die Stadt Soest unterstützt dieses Projekt.
Aussäen, gießen, nur zweimal im Jahr mähen und jeden Tag daran erfreuen
Die erste Mahd soll erst nach der Samenreife der Frühlingsblüher erfolgen, also frühestens Anfang Juni. Die Blumen sähen sich dann selbst am Standort aus und können sich so von selbst vermehren. Wichtig: Das Mähgut von der Fläche entfernen um den Nährstoffeintrag zu verringern. Die zweite Mahd kann zum Winteranfang erfolgen. Noch besser ist es, erst am Ende des Winters zu mähen, denn dann können die verholzten Teile der Pflanzen als natürliches Überwinterungsversteck für kleine Insekten und Spinnen dienen.